Raupensuche Großer Schillerfalter 23.  November 2024

Wiederfund des Großen Schillerfalters im Wildenloh

Bereits im Winter 2021/22 wurde von einem Mitglied unserer AG bei einem Spaziergang und einer spontanen Suche an einem Weidenstrauch eine Raupe des Großen Schillerfalters gefunden. Diese Tagfalterart überwintert als nur wenige Millimeter große Raupe, gut getarnt an Weidenzweigen, wo sie auch starken Frost übersteht.

Solche Vorkommen waren uns bisher nur aus dem Hasbruch, dem Neuenburger Urwald und einem Wald bei Hankhausen bekannt.

Das war nun Grund genug, noch einmal nach Raupen dieser Art im Wildenloh zu suchen. Immerhin waren inzwischen zwei Winter vergangen, ohne dass dort erneut nachgeschaut wurde. Die sehr kleinen Raupen zu finden, erfordert immer etwas Zeit und auch einige Kenntnisse über die Lebensweise der Schillerfalterraupen.

Bei einer Exkursion am 23.11.2024, an der fünf Mitglieder unserer AG teilnahmen, konnten innerhalb von etwa 90 Minuten immerhin zwei Raupen des Großen Schillerfalters gefunden werden. Damit ist bewiesen, dass es sich bei den dortigen Raupenfunden vor drei Jahren nicht nur um eine einmalige Eiablage und ein vorübergehendes Vorkommen handelte, sondern dass der Große Schillerfalter dort auch aktuell vorkommt und der Wildenloh langfristig als Habitat für diese Art von Bedeutung ist.

Abgesehen von der großen Freude über diese Wiederfunde, war es auch darüber hinaus eine sehr schöne Exkursion.


Auf dem letzen Bild sind baumelnde Blätter einer Salweide zu sehen.

Die baumelnde-Blatt-Methode (häufig auch als hängendes-Blatt-Verfahren bezeichnet) ist eine spezielle Suchtechnik, die bei der Suche nach Raupen des Großen Schillerfalters angewandt wird.
Sie basiert auf der Beobachtung, dass Raupen dieser Art ihre Überwinterungsplätze oft an hängenden Blättern von Weiden (oder ähnlichen Bäumen) finden.


Raupensuche Großer Schillerfalter 26. November 2022

Ende November 2022 machte sich eine fünfköpfige Gruppe aus unserer AG auf in den Wald bei Rastede, um dort nach Raupen des Großen Schillerfalters (Apatura iris) zu suchen.
Bereits in den beiden Wintern zuvor konnten dort überwinternde Raupen dieser interessanten und schönen Art gefunden werden.


Die Raupensuche im Winter ist eine relativ einfache Methode, das Vorkommen dieser Art in einem Gebiet nachzuweisen, denn die im Juli/August fliegenden Falter sind schwerer zu entdecken,
sie halten sich nämlich überwiegend in den Baumwipfel auf.


Es gehört schon viel Glück dazu, mal eines der schön schillernden Männchen zu entdecken,
wenn es sich auf Waldwegen niederlässt, um mit seinem Rüssel Mineralstoffe aufzunehmen, die es vermutlich für die Produktion seiner Spermien benötigt.


Wie aber findet man die gut getarnten Raupen? Immerhin sind sie zu dieser Zeit kaum einen Zentimeter lang, denn sie beginnen erst wieder beim Blattaustrieb im Frühjahr zu fressen und zu wachsen. Hierbei hilft es, die Art gut zu kennen und sich ihre Verhaltensweisen zu Nutze zu machen. So belegen die Falterweibchen im Sommer nur Weiden, die schattig stehen, mit Eiern.

 


Weiterhin hilfreich zu wissen ist, dass die kleine Raupe ihr letztes Weiden-Fraßblatt im Spätsommer/Frühherbst mit einem Spinnfaden sichert.
Dies hat zur Folge, dass nach dem Laubfall im Herbst diese Fraßblätter als einzige oft noch am Ast bzw. am Spinnfaden baumeln.
Nicht weit entfernt von solchen baumelnden Weidenblättern sitzt dann oft die Raupe, sofern sie nicht bereits z.B. von einer hungrigen Meise gefressen wurde.


Im Internet sind Anleitung zu finden, in denen die Suche beschrieben wird, siehe z.B.:

https://m.youtube.com/watch?v=lSxkvZxhH1Y&list=PLTT9wQtn7ZnKCLRTbEzj7pzulfOYk5SGG&index=1


Uns gelang es an diesem Spätnachmittag drei Raupen des Großen Schillerfalters auf diese Weise zu finden.

(Foto: H. Wittje)


Auf dem Rückweg wurde es dann bereits dunkel und es waren noch jede Menge Frostspanner (Operophtera brumata) an den Baumstämmen zu beobachten.

Frostspanneransammlung (Foto: C. Heinecke)


Bild einer überwinternden Raupe:

(Foto: C. Heinecke)



Hier weitere Fotos von Raupe und Falter

(Foto: H. Wittje)


(Foto: H. Gröschl)


(Foto: H. Gröschl)


Raupe im Mai (Foto: H. Gröschl)




Exkursion Steller Heide bei Delmenhorst am 14.08.2022

Unter orts- und sachkundiger Führung von Uwe Handke konnten wir in dem FFH-Gebiet Steller Heide ein sehr interessantes Gebiet mit Sanddünen und Magerrasen besuchen.

Es waren - vermutlich wegen der bereits lange anhaltenden Trockenheit - nicht allzu viele Falter unterwegs, leider auch nicht der Kommafalter, der hier heimisch ist.
Wir fanden folgende Schmetterlingsarten:
1 Zitronenfalter, 2 Waldbrettspiele, 2 Kleine Feuerfalter, 1 Grünaderweißling, 1 Kleines Wiesenvögelchen sowie 1 Blauen Eichenzipfelfalter.

Sehr spannend zu beobachten war eine Eulenraupe, die von einer Sandwespe (Ammophila spec.) in ihr Nest eingetragen wurde. Augenscheinlich war sie durch unsere Anwesenheit verwirrt oder versuchte möglicherweise sogar uns absichtlich zu irritieren.
Jedenfalls lief sie so lange mit ihrer Beute kreuz und quer in Nestnähe herum, bis wir uns ein Stück weit entfernten. Dann begab sie sich zu ihrem Nesteingang und begann diesen zu vergrößern. Die Raupe war fast doppelt so groß wie sie selbst!

 


Sandwespe (Ammophila spec.)

mit Eulenfalterraupe






Daneben konnten wir auch zahlreiche Heidelibellen, Blaue Ödlandschrecken, Sandlaufkäfer, Wanzen, Sandbienen und eine recht große Anzahl von jungen Grasfröschen und einige Erdkröten bewundern und fotografieren - eine rundum schöne Exkursion!

Exkursion Hasbruch am 02.07.2022

Sechs Mitglieder der Schmetterlings-AG haben im Hasbruch, einem 627 Hektar großen Eichen-Hainbuchenwald im Landkreis Oldenburg, von 10:00 Uhr bis 14:00 Uhr bei zumeist sonnigem Wetter eine erlebnisreiche Exkursion durchgeführt.

Neben vielen Schmetterlingen konnte auf der 9 km langen Wanderung auch eine seltene Käferart beobachtet werden.

Mehrere Exemplare des Schönbärs (Callimorpha dominula) sowie des Kleinen Eisvogels (Limenitis camilla) und des Kaisermantels (Argynnis paphia) wurden gleich in der ersten Stunde gesichtet.

 

Schönbär (Foto: C. Heinecke)








Kleine Eisvogel (Foto: H.Gröschl)








Kaisermantel (Foto: H.Gröschl)









Ferner flogen Dickkopffalter, Schornsteinfeger, Ochsenauge, diverse Weißlinge, Tagpfauenauge, C-Falter, Admiral, Faulbaumbläuling und Zitronenfalter.


Auch die Klosterfrau (Panthea coenobita), ein Eulenfalter, wurde angetroffen.

Klosterfrau (Foto: C. Heinecke)









Eine weitere erwähnenswerte Beobachtung war der seltene Veränderliche Edelscharrkäfer (Gnorimus variabilis), der sogar bei der Kopulation fotografiert werden konnte.

Veränderliche Edelscharrkäfer (Fotos: C. Heinecke)







Der Große Schillerfalter (Apatura iris), der auch in diesem Wald in dieser Zeit seine Flugzeit hat, wurde leider an diesem Tag nicht gefunden.

Sichtungen dieses Falters wurden von AG-Mitgliedern aber mehrmals Tage vor und nach der Exkursion gemacht.

Großer Schillerfalter (Videosequenz H.Wittje)
20220708_Große Schillerfalter-Apatura iris.mp4 (79.67KB)
Großer Schillerfalter (Videosequenz H.Wittje)
20220708_Große Schillerfalter-Apatura iris.mp4 (79.67KB)





Exkursions-Teilnehmer bei der Wanderung und Beobachtung: