Aktuelles & Presse


Hauptsache Bunt? Blühflächen können mehr!:


Vortrag am 16. März 2023 im Schlauen Haus


Vielfach wird bei der Anlage von Blühflächen für Insekten die Bedeutung der Gräser unterschätzt. Wildgräser sind aber Nahrung für verschiedene Schmetterlinge und auch Heuschrecken. Grashüpfer ernähren sich von Gräsern, Raupen von Tag- und Nachtfaltern sind auf sie angewiesen. Nachtfalter saugen an Gräserblüten, manch eine Schmetterlingspuppe überwintert an trockenen Halmen. Was also ist bei der Anlage von Blühflächen zu beachten? Wie können sie dauerhaft von Nutzen für die Insektenwelt sein und mehr als nur ein kurzzeitiges Blütenangebot für Honigbienen und häufige Hummelarten?


Dazu berichtet Landschaftswart Kay Fuhrmann über Lebensweise und geeignete Maßnahmen für Heuschrecken. Der Schmetterlingskundler Carsten Heinecke stellt dar, auf welche Weise das Leben verschiedener Tag- und Nachtfalter mit heimischen Gräsern verknüpft ist. Die Biologin Elisabeth Woesner berichtet über die Anlage und Pflege von entsprechenden Blühflächen aus Wildblumen und Gräsern in Stadt und Land. Im Anschluss an den Vortrag um 19.00 Uhr wird es auch Gelegenheit für Fragen und Diskussionen geben. Die NABU-Schmetterlings-AG hält Informationen zum Mitnehmen bereit.



Der Mensch und das Licht - die Kunst der nachhaltigen Beleuchtung
Vortrag am 6. September 2022 um 19.30 Uhr im Schlauen Haus


Der Verlust der Nacht bereitet nicht nur Astronomen Sorge. Ein Zuviel an künstlichem Licht hat Auswirkungen auf unsere Gesundheit, auf die Artenvielfalt und nicht zuletzt auch auf den Energieverbrauch.
Energieeffiziente Leuchtmittel haben bislang nicht zu Energieeinsparung, sondern zu einem mehr an (LED-) Beleuchtung geführt.
Nachtaktive Insekten, Vögel und andere Tiere verlieren die Orientierung, werden in ihren Lebensräumen gestört oder kommen schlimmstenfalls sogar zu Tode an den künstlichen Lichtquellen.

Am Dienstag, den 6. September um 19.30 Uhr, laden daher die NABU-Schmetterlings-AG und die Dark Sky Nord - Bremen und Umzu - Initiative für nachhaltige Außenbeleuchtung zu einem Vortrag im Schlauen Haus, Schlossplatz 16 ein.
Karin Dörpmund und Marcus Leuthäuser vermitteln grundlegende Informationen zum Thema Lichtverschmutzung und ihre Folgen und bieten Vorschläge zu einem umweltfreundlichen Einsatz von Leuchtmitteln an.

Eine Sitzplatzreservierung ist möglich unter anmeldung@schlaues-haus.de oder 0441-99873398.
Presserechtlich verantwortlich: Mario Göwert, NABU Oldenburg, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg


April 2022:

Schönbär im Hasbruch

Raupe des Schönbärs (Foto: C. Heinecke

Der Hasbruch, ein 627 Hektar großer Eichen-Hainbuchenwald im Landkreis Oldenburg in Niedersachsen, ist Lebensraum des Schönbärs (Callimorpha dominula).
Im April kann man dort in geeigneten Habitaten die Raupe dieses schönen Bärenspinners (Arctiinae) finden.
Am 18.04.2022 gelang C. Heinecke wieder der Nachweis mit einem schönen Foto der Raupe, darüber hinaus findest sich ein kleiner Bericht von ihm im Lepiforum:

https://www.lepiforum.de/2_forum_2017.pl?md=read;id=40236


Schönbär (Aufnahme 01.06.2022)








Februar 2019:

Klimaerwärmung in Norddeutschland

Wirkt sich die Klimaerwärmung eigentlich auch in Norddeutschland aus? Und verändert sich die Schmetterlingsfauna durch das wärmere Klima?

Taubenschwänzchen (Video: D. Alexander)
Taubenschwänzchen video 2019.mp4 (1.2MB)
Taubenschwänzchen (Video: D. Alexander)
Taubenschwänzchen video 2019.mp4 (1.2MB)

Tatsächlich kann man bereits in Norddeutschland Veränderungen feststellen. Der Admiral - ein Wanderfalter - überwintert inzwischen längst im Norden. Man kann also überwinterte Falter schon früh im Jahr beobachten. Ein weiterer Kandidat ist das Taubenschwänzchen. Dieser eher südeuropäische Nachtfalter ist tagaktiv und wird seit einigen Jahren in Norddeutschland beobachtet. Vor allem an warmen Sommertagen kann man diesen kolibriartig an Blüten saugenden Falter zum Beispiel in Gärten, auf Wochenmärkten und in Gärtnereien entdecken. Kürzlich erreichte uns nun die Meldung eines offenbar überwinterten Taubenschwänzchens aus Oldenburg. An den warmen Tagen im Februar 2019 wurde ein solcher Falter an Narzissen saugend von D. Alexander beobachtet ... und mit dem Handy gefilmt.

Bericht von C. Heinecke

 

Oktober 2017:

Buchsbaumzünsler in Oldenburg

Buchsbaumzünsler (Foto: C. Heinecke)

Es ist kein Geheimnis, dass sich der aus Ostasien eingeschleppte Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) seit zehn Jahren in Deutschland ausbreitet. Längst hat er auch Niedersachsen erreicht - und sogar aus Oldenburg (Botanischer Garten) und dem Landkreis Ammerland (Apen) wurden laut dem Lepiforum seit 2013 einzelne Falter gemeldet. Im Oktober 2017 habe ich zwei Buchsbaumzünsler in Oldenburg (Stadtteil Bürgerfelde) gefunden. Diese Falter saßen an einem nachts beleuchteten Schaufenster im Wohngebiet. Weil dieser Fundort etwas mehr als zwei Kilometer Luftlinie vom Botanischen Garten entfernt ist, kann man davon ausgehen, dass der Buchsbaumzünsler in Oldenburg inzwischen an mehreren Orten vorkommt. Von einer flächendeckenden Plage kann hier aber sicherlich noch nicht gesprochen werden.

Bericht von C. Heinecke


Juni 2017:
Moorfalter unterwegs

Großes Wiesenvögelchen (Foto: C. Heinecke) Großes Wiesenvögelchen (Foto: C. Heinecke)

Der Juni ist der Monat der Moor-Tagfalter. In Norddeutschland findet man zu dieser Zeit den Hochmoor-Bläuling (P. optilete), den Hochmoor-Perlmutterfalter (B. aquilonaris) und das Große Wiesenvögelchen (C. tullia). Doch alle drei Tagfalterarten werden zunehmend seltener, weil ihre Lebensräume inzwischen verschwindend klein sind und schädliche Umwelteinflüsse wie Stickstoffeinträge immer größer werden. In einem Moor am Stadtrand Oldenburgs war vor etlichen Jahren mal eine große Population des Großen Wiesenvögelchens festgestellt worden. Danach wurden aber immer nur vereinzelte Falter gefunden. Umso überraschter war ich, dort im Juni diesen Jahres 45 Falter zu zählen - und das bei aufkommender Bewölkung mit Regen. Offensichtlich waren die Bedingungen für diesen Moor-Falter hier gerade ganz gut. Ich bin gespannt, wie sich die Population in den kommenden Jahren entwickelt. 

Bericht von C. Heinecke


November 2016:
Glucken im Herbst

Kleine Pappelglucke (Foto: C. Heinecke)

Natürlich kann man auch im Herbst bestens Schmetterlinge beobachten! Neben bekannten, teils massenhaft auftretenden Arten wie dem Kleinen Frostspanner kann man im November auch die Kleine Pappelglucke (Poecilocampa populi) entdecken. Dieser Nachtfalter aus der Familie der Glucken ist in einigen Landesteilen recht häufig, bei uns in und um Oldenburg wurde der Falter bisher aber noch nicht gesehen. Bisher ... denn nun fand ihn ein aufmerksamer Naturfreund in seinem Garten in der Nähe des Bad Zwischenahner Meeres.

Die Raupen der Kleinen Pappelglucke leben nicht nur an Pappeln, sondern auch an vielen anderen Laubbäumen (z. B. Eichen und Rotbuchen). Wahrscheinlich ist die Art auch im Oldenburger Land nicht selten ... und wurde nur deshalb nicht entdeckt, weil die meisten Menschen im stürmischen Herbst nicht mit Schmetterlingen rechnen.

Bericht von C. Heinecke


September 2016:
Eschenfalter aufgetaucht

Eschen-Zackenrandspanner - Erstnachweis für Oldenburg (Foto: C. Heinecke)

Im Garten des Autoren wurde am 6.9.2016 der Eschen-Zackenrandspanner (Ennomos fuscantaria) gefunden. Dieser Nachtfalter wurde bisher in Oldenburg noch nicht nachgewiesen, was wohl auch daran liegt, dass er eigentlich nur in Beständen der Gemeinen Esche vorkommt - man muss also normalerweise sehr gezielt nach diesem Falter suchen. In diesem Jahr sprach sich unter nordwestdeutschen Fachleuten herum, dass plötzlich mehrere an Esche lebenden Schmetterlingsarten auftauchten ... und so ergab sich auch der Fund des Eschen-Zackenrandspanners in Oldenburg.

Natürlich fragt man sich in Fachkreisen, warum diese sonst eher seltenen Falter plötzlich auftauchen. Eine naheliegende Ursache scheint das seit einigen Jahren um sich greifende Eschentriebsterben zu sein. Dabei handelt es sich um einen seit 2007 erstmals in Deutschland nachgewiesenen Pilz, der ein Absterben der Eschentriebe bewirkt. Inwiefern sich das auf die an Eschen lebenden Falter auswirkt, ist noch unklar. Denkbar wäre, dass die Falter aufgrund der Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen nun, auf der Suche nach neuen Wirtspflanzen, herumfliegen und somit flächendeckender nachweisbar sind. Es ist aber auch denkbar, dass die Eschen aufgrund der Schädigung weniger Abwehrstoffe produzieren und sich die Raupen deshalb besser entwickeln können.

Bericht von C. Heinecke


August 2016:
Extrem seltener Spanner gefunden

Purpurgrauer Heide-Tagspanner (Foto: C. Heinecke)

Der Purpurgraue Heide-Tagspanner (Selidosema brunnearia) kommt nur noch extrem selten vor. In Niedersachsen ist aktuell nur ein Fundort aus der Südheide bekannt. Deshalb überraschte es uns, diesen Falter in einem Heidemoor bei Oldenburg zu finden. Bisher war der vom Aussterben bedrohte Nachtfalter aus dem Oldenburger Raum nämlich noch gar nicht bekannt.

Dieser überraschende Fund einer sehr seltenen und anspruchsvollen Schmetterlingsart zeigt, dass es in Westniedersachsen noch viele weiße Flecken auf der "Landkarte der Schmetterlinge" gibt. Als Schmetterlings-AG wollen wir im nächsten Jahr herausfinden, wie groß die Population dieses schützenswerten Heide-Falters ist.

Bericht von C. Heinecke



Raupe des Hochmoor-Bläulings an Preiselbeere (Foto: C. Heinecke)

Mai 2016:
Hochmoor-Bläuling: Raupe an Preiselbeere

Die Eiablage des Hochmoor-Bläulings an Preiselbeere wurde bereits im Everstenmoor beobachtet. In diesem Frühjahr stellte sich nun die Frage, ob an dieser Wirtspflanze auch Raupen gefunden werden können. Nach intensiver Suche wurde tatsächlich eine Raupe entdeckt - und zwar an der Blüte der Preiselbeere. In den folgenden Tagen konnte beobachtet werden, dass das Tier hauptsächlich an den weichen Blütenblättern fraß und sich anschließend direkt an der Pflanze verpuppte.

Bericht von C. Heinecke


März 2016:
Trockenrasen-Dickleibspanner

Trockenrasen-Dickleibspanner (Foto: C. Heinecke)

Vom Aussterben bedroht ist der Trockenrasen-Dickleibspanner (Lycia zonaria) in Niedersachsen ... auch in anderen Bundesländern wird er nur selten beobachtet. Das liegt nicht nur an der frühen Flugzeit (bei einem warmen Jahresstart kann sie schon im März beginnen), sondern hauptsächlich an der flächendeckenden Zerstörung seiner Lebensräume. Er kommt nämlich vor allem auf mageren Wiesen vor, wo seine Raupen an verschiedenen Kräutern fressen. Seit Jahrzehnten werden allerdings im Zuge der Intensivierung der Landwirtschaft immer mehr Nährstoffe (meist in Form von Gülle) ausgebracht, so dass sich ehemalige Magerwiesen zu artenarmen Fettwiesen entwickelt haben. Nicht nur viele Pflanzen sind so von unseren Wiesen und Weiden verschwunden, auch die an ihnen lebenden Tiere ... wie der Trockenrasen-Dickleibspanner.

Vor kurzem konnte ich zusammen mit Schmetterlingskundlern aus Münster diesen besonderen Nachtfalter auf einem Panzerschießplatz in Westniedersachsen entdecken. Solche Lebensräume sind besonders interessant, weil sie seit vielen Jahrzehnten nicht gedüngt wurden.

Bericht von C. Heinecke


Februar 2016:
"aptere" und "brachyptere" Geometridenweibchen

Weibchen des Gelbfühler-Dickleibspanners (Foto: C. Heinecke)

Was sind das denn für Begriffe? Okay, es ist "Schmetterlingslatein" (eigentlich aus dem Griechischen) und bedeutet "flügellos" und "mit stark reduzierten Flügeln". Wie schon im November so können auch im bevorstehenden März gleich mehrere dieser speziellen Nachtfalter in unseren Wäldern beobachtet werden: Der Schneespanner (Phigalia pilosaria), der Gelbfühler-Dickleibspanner (Apocheima hispidaria), der Frühlings-Kreuzflügel (Alsophila aescularia), der Graugelbe Breitflügelspanner (Agriopis marginaria) und der Weißgraue Breitflügelspanner (Agriopis leucophaearia) ... alle gehören zur Familie der Spanner (Geometriden) und zeichnen sich durch flugunfähige Weibchen aus..

Manche dieser Arten (wie der Schneespanner) sind bereits seit Februar unterwegs, andere schlüpfen erst im Verlauf des kommenden Monats. Am besten findet man sie nachts mit Hilfe einer Lampe. Na dann, viel Erfolg beim Suchen!

Bericht von C. Heinecke

 

Januar 2016:
Tagfalter in Oldenburg - Aufruf zur Mitarbeit

Weißbindiges Wiesenvögelchen - leider nicht aus Oldenburg (Foto: C. Heinecke)

Welche Tagfalter-Arten gibt es eigentlich in Oldenburg und Umgebung? Dieser Frage wollen wir auf den Grund gehen, denn wirklich klar ist die Antwort nicht. In den letzten Jahrzehnten wurde beispielsweise zweimal das Weißbindige Wiesenvögelchen (Coenonympha arcania) gemeldet, obwohl dieser Falter hier eigentlich nicht vorkommt. Weitere "unsichere Kandidaten" sind der Komma-Dickkopffalter (Hesperia comma) und der Rotklee-Bläuling (Polyommatus semiargus). Über Meldungen dieser Falter (mit Belegfoto!) würden wir uns sehr freuen!

Aber auch Meldungen anderer seltener Tagfalter wie Großer Schillerfalter (Apatura iris), Kaisermantel (Argynnis paphia), Rostbinde (Hipparchia semele), Mauerfuchs (Lasiommata megera) und Zwergbläuling (Cupido minimus) wären uns sehr willkommen. ... vielleicht kann mit deiner Hilfe ja der eine oder andere "schwierige Fall" gelöst werden!

Bericht von C. Heinecke


Admiral (Foto: C. Heinecke)

Dezember 2015:
Tagfalter im Winter

15°C im Dezember ... da erwacht schon mal der eine oder andere Tagfalter aus seiner Winterruhe. Bei diesen frühlinghaften Temperaturen kann man bei uns im Nordwesten (Sonnenschein vorausgesetzt) durchaus Admiral, Tagpfauenauge, Kleinen Fuchs oder Zitronenfalter beobachten. Allerdings ist soetwas nur ein kurzes Vergnügen, denn bald suchen sich die Falter wieder ein Versteck und setzen ihre Winterruhe fort. Übrigens ist es eine Folge der Klimaerwärmung, dass mittlerweile auch der Admiral bei uns (vor allem als Falter) überwintert. Bis vor ein paar Jahren war eine Admiral-Meldung mitten im Winter noch unvorstellbar.

... und wenn es so weiter geht, kann man beim Thema "Schmetterlingsschutz" schon fast über ein winterliches Nektarangebot nachdenken.

Bericht von C. Heinecke



November 2015:
Die Frostspanner sind unterwegs

Weibchen des Kleinen Frostspanners (Foto: C. Heinecke)

Schlafen Schmetterlinge im Winter? Natürlich überdauern die meisten Schmetterlingsarten den kalten Winter je nach Art in einem bestimmten Entwicklungsstadium. Aber es gibt auch Arten, die gerade in der kalten Jahreszeit aus der Puppe schlüpfen. Der Kleine Frostspanner (Operophtera brumata) ist dafür ein gutes Beispiel. Die voll entwickelten Falter erscheinen Mitte November und sind wegen ihrer Häufigkeit sehr gut zu beobachten. Besonders gut kann man sie nach Einbruch der Dunkelheit in Wäldern und Stadtparks entdecken. So wirklich voll entwickelt sind die weiblichen Falter allerdings nicht, denn sie tragen lediglich Stummelflügel. Nachdem sie nahe ihres Wirtsbaumes geschlüpft sind, krabbeln sie an diesem empor und lassen sich von den flügfähigen Männchen begatten. Kurz danach erklimmen sie die Baumkrone, um dort ihre Eier abzulegen.

Bericht von C. Heinecke



Oktober 2015:
Schutz des Hochmoor-Bläulings in Oldenburg

Männlicher Hochmoor-Bläuling (Foto: C. Heinecke)

Ersteinmal melden wir uns aus der Homepage-Pflege-Pause zurück und wünschen allen Besuchern viel Freude mit den Schmetterlingen Nordwestdeutschlands! Als Schmetterlings-AG waren wir aber weiterhin aktiv und konnten einige zum Teil spektakuläre Beobachtungen machen. Bei einer dieser Ereignisse geht es um den Hochmoor-Bläuling (Plebejus optilete), welcher in Deutschland ausschließlich in Hochmooren vorkommt. Bei dem leider immer noch anhaltenden Schwund der Hochmoor-Standorte kann man sich leicht vorstellen, dass auch dieser spezialisierte Bläuling immer seltener wird - in einigen Bundesländern ist er inzwischen sogar ausgestorben. Im Rahmen der Schmetterlingserfassungen im Raum Oldenburg haben wir diesen Tagfalter bereits vor ein paar Jahren im Everstenmoor entdeckt. Inzwischen ist im Auftrag der Stadt Oldenburg dort eine einjährige Untersuchung gelaufen, mit dem Ziel, den dortigen Lebensraum dieses Schmetterlings genauer zu beschreiben und Schutzmaßnahmen in die Wege zu leiten. Die größte Überraschung dabei war, dass dort an einem guten Flugtag über 200 Hochmoor-Bläulinge gezählt wurden. Diese enorm hohe Zahl verdeutlicht die mindestens  landesweite Bedeutung dieser Falterpopulation und motiviert uns, ihren Lebensraum im Everstenmoor unbedingt zu erhalten.      

Bericht von C. Heinecke.


Dukatenfalter, Munster Nord 2014. (Foto: H. Cordsen)

August 2014:
Exkursion der SAGO beim Volksradfahren auf dem Truppenübungsplatz Munster

Bei einer Radtour an einem sonnigen Hochsommertag anlässlich des „Volksradfahrens“ auf dem Truppenübungsplatz Munster-Nord entdeckte eine Abordnung unserer NABU Schmetterlings-AG einige besondere Tagfalterarten. Das abwechslungsreiche Wald-, Trockenrasen- und Heidegelände wurde über die befestigten Durchfahrtstraßen erkundet.

Kleiner Waldportier, Munster Nord 2014. (Foto: C. Heinecke)

An einer geschützten Wegkreuzung mit viel Distelbewuchs war der Große Perlmuttfalter (Argynnis aglaja) gut zu entdecken. Typisch für diesen seltenen Falter sind die fehlenden Flecke in der Postdiskalregion der Hinterflügelunterseite. Die Rostbinde (Hipparchia semele) tarnte sich an der graubraunen Rinde von Bäumen oder Totholzbeständen am Wegrand. Auf dem sattgelben Rainfarn forderte der Dukatenfalter (Lycaena virgaureae) hingegen geradezu kontrastreich zum Fotostopp auf. Im Raum der Lüneburger Heide ist dieser schöne Bläuling noch ein typisches Faunenelement. Als Highlight hinsichtlich der Seltenheit entdeckten wir mehrere Falter des Kleinen Waldportiers (Hipparchia alcyone) - dieser extrem seltene Tagfalter kommt in Niedersachsen nur noch auf wenigen Truppenübungsplätzen vor.

Großer Perlmutterfalter, Munster Nord 2014. (Foto: C. Heinecke)

Neben diesen im lokalen Oldenburger Umland eher unbekannten Tagfaltern erlebte unsere Gruppe natürlich eine ganze Reihe bekannter Arten, auf deren Aufzählung hier verzichtet wird.

Bericht von H. Cordsen, überarbeitet von C. Heinecke.