Der Wiesenrauten-Kapselspanner (Gagitodes sagittata)

Der seltene Wiesenrauten-Kapselspanner kommt auch im Stadtgebiet von Oldenburg vor. Seit Carsten Heinecke ihn im Jahr 2022 am Geestrandgraben an der östlichen Stadtgrenze entdeckte, wurde er auch noch an weiteren Stellen von Mitgliedern der Schmetterlings-AG entdeckt.

Siehe auch Beschreibungen und Diskussion von C. Heinecke vom 05.06.2022 im lepiforum


Da es sich bei diesem hübschen Nachtfalter um eine in Niedersachsen und deutschlandweit gefährdete Schmetterlings-Art handelt, sollten die bekannten sowie möglichst weitere Vorkommen dokumentiert und durch entsprechende Maßnahmen geschützt bzw. gefördert werden.


Biologie

Die zur Familie der Spanner (Geometridae) zählende Art wird in der älteren Literatur auch unter Perizoma sagittata geführt. Der auffällig gezeichnete und unverwechselbare Nachtfalter fliegt ausschließlich nachts und kann im Gelände durch Licht angelockt werden, besser aber gelingt wohl ein Nachweis über die Raupen

Abb. 1 und 2: Gagitodes sagittata: Falter und Raupen (ausgewachsenes Tier sowie Jungraupe).  Studioaufnahmen: Carsten Heinecke

Abb. 3 und 4: Gagitodes sagittata: Raupen auf Gelber Wiesenraute am 28.07.2025                Fotos: H. Gröschl


Soweit bekannt leben die tagaktiven Raupen in NW-Deutschland ausschließlich an den Blüten und unreifen Fruchtkapseln der Gelben Wiesenraute (Thalictrum flavum). 

Die Gelbe Wiesenraute wächst bei uns in Nasswiesen und Uferstaudenfluren.


Die Raupen wurden im Oldenburger Raum bislang vom 7. Juli bis 3. August an den Nahrungspflanzen beobachtet.


Wie kann dem seltenen Nachtfalter geholfen werden?


1. Mahdzeitpunkt: Da die Raupen der Art sich von den unreifen Früchten der Wiesenraute ernähren, sollte eine Mahd (oder Beweidung) generell nicht vor Mitte August stattfinden.


2. Vermeidung von winterlicher Überflutung: Eine längerfristige Überflutung oder Überstauung der Wiesenrauten-Bestände im Winter oder Frühjahr sollte aus Sicht des Wiesenrauten-Kapselspanners möglichst vermieden werden..