Projekt: Hasbruch

In diesem Projekt beobachten wir vor allem die typischen Waldschmetterlinge des Hasbruchs (ein Eichenmischwaldrevier in der Nähe von Hude). Für den dort lebenden Großen Schillerfalter haben wir zusammen mit der Revierförsterei kleinere Schutzmaßnahmen in die Wege geleitet. Und die Schmetterlingstafel des neuen Wegeleitsystems stammt inhaltlich auch von uns.

Männchen des Großen Schillerfalters (Foto: U. Handke)

Einige typische Schmetterlinge des Hasbruchs möchten wir hier kurz nennen: 

Großer Schillerfalter (Apatura iris): Im Hasbruch ist das Vorkommen dieses Falters seit langem bekannt. Allerdings ist die Art hier zunehmend seltener geworden. Zur Kontrolle zählen wir im Winter die Raupen, welche an Weiden-Arten (Salix spp.) fressen. Die auffälligen Falter sind im Sommer nur mit viel Glück zu sehen, denn meistens halten sie sich in den Baumkronen auf.

Kaisermantel (Argynnis paphia): Während dieser Falter im Oldenburger Raum in den 1990-er Jahren verschwand, ist er seit einigen Jahren hier - und auch im Hasbruch - wieder vereinzelt zu sehen. Wir untersuchen zur Zeit die Larvalhabitate, also die genauen Lebensstätten der Raupen. Besonders an diesem Falter ist, dass die Weibchen in einer blaugrünen Form auftreten können - normalerweise ist die Grundfarbe der Flügel orange.

Schmetterlingstafel im Hasbruch (Foto: Wittje)

Kleiner Eisvogel (Limenitis camilla): Der Kleine Eisvogel ist ein typischer, aber seltener Waldschmetterling. Während er im Hasbruch seit langer Zeit vorkommt, haben wir ihn in anderen Waldgebieten noch nicht entdeckt. Seine Raupen fressen an Waldgeißblatt (Lonicera periclymenum), das an feuchten Gräben wächst, und sind nur sehr schwer zu entdecken.

Nagelfleck (Aglia tau): Im Hasbruch und auch in einigen anderen Wäldern bei Oldenburg kommt dieser schöne Nachtfalter noch relativ häufig vor. Als Falter der Buchenwälder lebt er bei uns in buchenreichen Waldbereichen oder den hier seltenen, reinen Buchenwäldern. Zur Flugzeit im April flitzen die tagaktiven Männchen bei Sonnenschein so schnell durch den Wald, dass sie nur bei genauer Artkenntnis erkannt werden.